Jazzamps auf einen Blick:
- Sound: nur clean, keine Verzerrung. Mittig, bassiger Sound
- Verschidenste Amptypen (Transistor-, Röhren-, Akustikverstärker
- Bauformen: fast nur Combos
- Teuer
- Vorteile: Sound
- Nachteile: meist teuer
Was macht einen Jazzamp aus:
Jazz Sound: Ein Jazzamp muss ultraclean sein, darf also nicht zum verzerren neigen. Hier fallen schon mal gefühlte 90% der Röhrenamps weg. Daher wirst du weiter unten einige Alternativen kennen lernen. Weiters muss er mittig, warm, weich (mellow) klingen, ohne spitze Höhen, sollte aber dennoch nicht mumpfen und sich gut im Bandgefüge durchsetzen können.Röhrenamps:
Vom Klang her sind Röhrenamps recht gut geeignet. Es ist aber gar nicht so leicht einen zu finden, der nicht zu früh zu zerren beginnt. Am besten du greifst hier zu einem Modell mit hoher Wattzahl. Nicht weil wir`s unbeding laut brauchen, sondern weil man dann nicht so leicht in die Zerrung kommt.Empfehlungen:
- Fender Bassbreaker 30R: Ein mittelgünstiger Röhrenamp von Fender mit mittlerer Wattzahl, der nicht gleich zerrt. 2-kanalig, daher auch für Modern Jazz / Fusion geeignet, wenn man mal Zerrsound braucht. Zum recorden (oder wenn man live kein Mic vor den Speaker stellen will), gibt's einen Recording Out mit Speaker Simulation. Der Amp eigenet sich gut für Bühnen, im Wohnzimmer kann er recht laut sein.
- Fender Blues Junior IV: Der 15 Watt Blues Junior ist dank des Masterreglers wohnzimmertauglich. Er klingt authentischer nach 60er Jahren Fender Amps, mit dem fendertypisch weichen Sound. Der Amp hat einen ziemlich hohen fixed Bias und daher einen hohen Röhrenverschleiss. Ich habe meinen mit dem BillM Mod modden lassen; seitdem klingt er nicht nur noch erwachsener, sondern hat auch einen wesentlich geringeren Röhrenverbrauch.
Transistoramps:
Transistoramps kann man als Hersteller leichter als Jazzamp konzipieren, da man bei der Verzerrung mehr Kontrolle hat. Es gibt keine Röhren, die, wenn zu laut aufgedreht, in die unerwünschte Zerrung gehen könnten. Wenn ein Transistoramp für cleanes Signal ausgelegt ist bleibt er auch 100% clean. Es gibt mittlerweile einige Hersteller die sich auf reine Jazzamps spezialisiert haben und diese als Transistorenverstärker auslegen. Vor allem DV Mark, AER und Henriksen sind hier zu nennen.Empfehlungen:
- DV Mark Jazz 12: DV Mark hat sich der Jazzszene angenommen und diesen 60W, 12" Speaker Amp auf den Markt gebracht. Der Amp ist für das kleine Geld sehr ordentlich. Der Jazzverstärker eigenet sich, dank seines zusätzlichen Kopfhörerausgangs sowohl für`s Wohnzimmer, und auf Grund seines 12" Speaker auch für die Bühne. Die eierlegende Wollmilchsau also.
- Quilter Aviator Cub 112 Combo: Am Quilter Amp kann man zwischen drei Grundmodellen wechseln. Alle drei sind Fender Röhrenamps nachgebildet, die bekanntlich bei Jazzern sehr beliebt sind. Die 50 Transistorwatt gehen sich für kleinere Bühnen noch aus. Der 12" Speaker ist natürlich ein Vorteil, da so die Bässe, die für Jazz sehr wichtig sind, klar wiedergegeben werden können.
- Henriksen Bud: Henriksen gilt als DIE Jazzamp Schmiede schlechthin. Es gibt die einkanalige, etwas günstigere Blu Serie, und die 2-kanalige Bud Serie. Mit beiden Serien bist du gut bedient.
Wenn du mit zweitem Gitarristen oder mit Gesang auftrittst ist der "Bud 10" die erste Wahl. Beide Kanäle haben die gleiche Ausstattung, es ist alles doppelt vorhanden. Der 5-Band EQ ist super mächtig. Damit kannst du den eh schon phantastischen jazzigen Grundsound noch sehr gut anpassen. Der Amp eigenet sich auch hervorragend als Akustikamp. In Deutschland und Österreich sind diese Amps fast nur bei Liberty-Music.de zu bekommen. Dort hast du auch ein hervorragendes Serivce.
Akustikamps:
Huch, wie kommen denn Akustikamps hier rein? Doch, du liest richtig. Vor einiger Zeit erschien auf der Website des berühmten Jazzgitarrenbauers Benedetto ein kleiner Tipp zur Verwendung des AER Compact 60 als Jazzamp.Der AER Compact 60 ist ein Akustikamp mit Fullrange Speaker und Tweeter. Während in E-Gitarrenverstärkern die Lautsprecher nur bis maximal 7kHz übertragen, geht der AER über das gesamte hörbare Spektrum (ca 20Hz-20kHz), so wie normale HiFi-Lautsprecher.
Die Gitarrenwelt schrie auf und stellte sich höhenreiches Gefizzle vor. Doch als sich Heerschaften an Jazzgitarristen aufmachten, um das auszuprobieren staunten sie nicht schlecht. Astreiner Jazzsound! Dass Akustikamps netterweise kein bisschen zerren, liegt in der Natur der Sache. Da der Amp nun so populär ist, wurde leider auch sein Preis ziemlich in die Höhe geschraubt.
Empfehlungen:
- AER Compact 60 IV: Kleiner, leichter Amp. Sehr weicher mellow Jazzsound, ultraclean. 60 Watt reichen für die Bühne. Vielseitig im Jazz-und Akustikbereich einsetzbar. Zusätzlicher Mikrofoneingang mit wirklich feinem Mikroverstärker. 4 Effekte, gut klingender Hall, DI Out, Kopfhörer Out. Auch als kleine PA einsetzbar (da Fullrange Speaker).
- AER Alpha: Der kleine Bruder des Compact 60. Der Alpha ist einkanalig und hat nur 40 Watt. Wer also keinen zweiten Eingang bzw Mikroeingang braucht und eher zu Hause spielt ist hier bestens und günstiger dran.
Fazit:
Jazzamps sind Amps verschiedenster Bauarten. Sie müssen auch laut noch ultraclean klingen, dürfen also nicht ungewollt verzerren und sollten einen weichen warmen, mittenbetonten Klang haben.Am häufigsten verwendet werden in Europa der AER Compact 60 und der DV Mark Jazz 12 oder Little Jazz. In den USA sagt Henriksen den Ton an. Alle hier gennanten Jazzgitarre Verstärker sind absolut zu empfehlen!